DER SCHWEDISCHE LEITBETRIEB SÖDRA SETZT AUF UNSER MEHRSPRACHIGES TICOM.
Bis vor Kurzem arbeitete der schwedische Holzgigant Södra im Sägewerksbereich mit drei unterschiedlichen ERP-Systemen. Um Schnittstellen zwischen den einzelnen Standorten und Ländern zu
minimieren und Prozesse zu optimieren, war man bereits seit Längerem auf der Suche nach einer einheitlichen, maßgeschneiderten Softwarelösung. Fündig wurde man schließlich beim deutschen Branchenspezialisten TimberTec.
Hier der Orginalauszug aus dem Holzkurier – von Günther Jauck im Holzkurier in „IT und EDV, Industrie 4.0, HK 03/21
Mit 2 Mio. m3 Nadelschnittholz gehört der schwedische Forst- und Holzkonzern Södra zu den größten Sägewerksbetrieben in Europa. Neben sechs Sägewerken in Schweden und einem in Finnland betreibt das Unternehmen mehrere Weiterverarbeitungsstandorte sowie Lager- und Handelsniederlassungen unter anderem in Großbritannien, Irland und den USA. Das bedeutet neben sprachlichen Barrieren auch mehrere Hauswährungen und Zeitzonen, die es bei der täglichen Arbeit zu berücksichtigen gilt. Zudem arbeitete man in den einzelnen Ländern oft mit unterschiedlichen Lösungen, wie beispielsweise ERP-Systemen. „Bis vor Kurzem setzten wir in Schweden, Finnland und Großbritannien drei unterschiedliche Programme ein, die zum Teil mehr als 25 Jahre alt waren“, berichtet Södra-Projektmanagerin Pernilla Gustafsson.
Bereits vor zehn Jahren startete Södra ein Projekt mit dem Ziel, das ERP-System für alle Standorte zu vereinheitlichen. Da keines der bestehenden Programme die notwendigen Anforderungen des Konzerns erfüllte, trat man an unterschiedliche Markteilnehmer, darunter TimberTec, Eutin/DE, heran – versuchte
es letztlich aber mit der Lösung eines US-amerikanischen Softwarekonzerns. Fünf Jahre später schrieb Södra das Projekt nach dem Scheitern erneut aus und erteilte TimberTec 2018 den finalen Zuschlag. „Am Ende waren es die Branchenerfahrung im Schnittholzbereich und der umfangreiche Lösungsansatz für zukünftige Projekte, welche uns überzeugten“, begründet Gustafsson die Entscheidung. Neben dem eigentlichen ERP bietet der Softwarespezialist auch Produktionsplanungssysteme für Sägewerke und Leimholzbetriebe. Zusätzlich war auch die Option, die Branchenprozesse im Sägewerk und neuen CLT-Werk abbilden zu können, ausschlaggebend.
Skandinavien als neuer Markt
Für TimberTec bedeutete der Auftrag bei Södra nicht nur das erste Projekt in Skandinavien, sondern auch das größte der 20-jährigen Unternehmensgeschichte. „Neben 19 Standorten in Schweden betrifft die Umstellung auf unser ERP auch Niederlassungen in Finnland, Irland, Großbritannien und den USA. Das sind nicht nur vier Länder, sondern auch vier Zeitzonen, vier Hauswährungen und vier Sprachen“, umreißt TimberTec-Geschäftsführer Andreas Boll die Rahmenbedingungen. Das TiCom genannte ERP-System von TimberTec umfasst im Kern den Ein- und Verkauf, die Stammdaten- und Lagerverwaltung, den Transport und die Verladung sowie die webbasierte Scannerlösung IntraScan zur Identifikation und Zuordnung der Ware mittels mobilen Datenerfassungsgeräts (Handscanners). „Das Hauptziel war, dass alle Standorte mit derselben Software arbeiten und Systembrüche weitgehend der Vergangenheit angehören“, berichtet Boll und ergänzt, dass man das gesamte ERP-System für Södra in der Microsoft Azure-Cloud ohne lokale Server abgebildet habe – auch dies sei in dieser Größenordnung ein Novum.
Umstellung nach Plan
Ein Jahr nach der Vertragsunterzeichnung startete TimberTec im November 2019 mit der Implementierung in Finnland, woraufhin im Februar 2020 ein kleinerer Sägewerksstandort in Schweden folgte. Zwei Monate später stellte Södra innerhalb einer Woche alle weiteren schwedischen Säge- und Hobelwerke sowie die Handelsstandorte um. „Das war zwar hart, aber die richtige Entscheidung und hat im Endeffekt auch gut funktioniert“, so Gustafsson. Alle kaufmännischen Prozesse werden vom zentralen Customer Service gesteuert. Die geplante Umstellung in Großbritannien und Irland wurde COVID-19- bedingt auf 2021 geschoben.
Darüber hinaus plant Södra im Laufe des 1. Quartals dieses Jahres, die TimberTec-Software auch zur Produktionsplanung einzusetzen – und zwar zunächst im neu errichteten Brettsperrholz-Werk. Bei positiver Evaluierung könnte die Produktion dann künftig auch in allen Sägewerken mit dem TiCom-Modul geplant werden. Aufgrund der Coronapandemie könne man hierfür aber noch keinen fixen Zeitplan festlegen, berichtet Gustafsson – aktuell liege der Fokus allerdings auf der Implementierung in Irland und Großbritannien. Ist diese abgeschlossen, werden rund 300 Södra-Mitarbeiter mit TiCom,
dem ERP-System von TimberTec, arbeiten.
Immer die richtige Lösung
Seit dem Projektstart betreibt Timbertec in Schweden einen Standort mit mittlerweile drei schwedischsprechenden Mitarbeitern. „Damit sind wir für Södra und mögliche weitere schwedische Kunden bestens aufgestellt“, betont Boll. Eine Entwicklung, die Gustafsson sehr schätzt: „Am Beginn des Projektes kam es nicht zuletzt aufgrund der Sprache immer wieder zu Missverständnissen. Mittlerweile versteht TimberTec unsere Anliegen aber sehr gut und hat auch immer eine passende Lösung parat. Egal, was es ist – TimberTec weiß, was zu tun ist. Wir haben die Entscheidung zugunsten von Timbertec noch
keine Minute bereut.“